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Werner Winkler's Lösungssammlung:

 


Lösungs-Werkzeuge von A-Z
Trainieren von Schwachstellen

 

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Praxisbeispiel:

Autofahren stellte für Herrn Trappatoni schon immer eine Herausforderung dar: zum einen war da sein leicht reizbares Temperament, dann seine schwachen Augen und nicht zuletzt seine kurze, untersetzte Figur. Außerdem lebte er seit einiger Zeit in Süddeutschland und kannte immer noch nicht alle Schilder und Warnhinweise. Nun war er in Rente und fand es passend, endlich professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Erst belegte er bei einer Fahrschule nochmals den Anfängerkurs und lernte geflissentlich alle ihm unbekannten Worte, danach kam das Sicherheitstraining des Automobilclubs (das er besonders mochte und gleich nochmal wiederholte), zuletzt der Gang zum Optiker (wegen einer neuen Brille) und zum Zubehörhändler: schon lange hatte er einen speziellen Autositz für kürzere Zeitgenossen im Auge, den ein Vetter sich hatte einbauen lassen. Da Herr Trappatoni wie die meisten Rentner nicht unendlich viel Zeit hatte, reservierte er bestimmte Trainingszeiten, an denen er das Erlernte auf verschiedenen Strecken wieder und wieder übte.

 

Beschreibung:

Die Trainingshaltung ist (wie die Haltung des Lernenden oder des Forschers) in der Regel angenehmer als die Patientenhaltung. Ideal ist dafür, möglichen Problemen zuvorzukommen und Schwachstellen präventiv zu trainieren. Für das Erkennen möglicher Schwachstellen ist die im Folgenden beschriebene Übung (ein 'Zustands-TÜV') gut geeignet - das darauf evtl. folgende Training können Sie sich selbst oder mit Hilfe eines Trainers (Beraters, Coaches, Supervisors) zusammenstellen. Wenn Sie keine passenden Ideen haben, hilft Ihnen vielleicht das Studieren einer Trainingsanleitung für eine Ihnen bekannte Sportart. Die darin vorkommenden Tipps lassen sich unter Umständen für das Training Ihrer Schwachstelle umformulieren.

Bevor Sie die Seite ausfüllen, machen Sie am Besten eine Kopie davon oder übertragen die Tabelle auf ein separates Blatt. Folgen Sie bitte den Vorgaben Punkt für Punkt und wiederholen Sie den Selbsttest nach einigen Wochen/Monaten, ohne dabei das ursprüngliche Blatt zu Beginn anzusehen. Vergleichen Sie die Ergebnisse erst, nachdem Sie alles ausgefüllt haben.

Übung:

Stärken-Schwächen-Analyse zur Erstellung eines individuellen Trainingsprogramms

1. In die Spalte 'Faktoren' tragen Sie bitte diejenigen Lebensbereiche bzw. Einflussfaktoren ein, die Sie selbst als einflussreich für das eigene Wohlbefinden bewerten (z.B. berufliche Zufriedenheit, Gesundheit, Schlafqualität, etc.).

2. Bewerten Sie nun alle Faktoren mittels eines Skalenwerts (1 = niedrigster Wert - 10 = höchster Wert). Es geht dabei um Ihre persönliche, aktuelle Wertung. "1" hieße, in diesem Bereich ist alles im Eimer, nichts ist mehr in Ordnung; "10" dagegen bedeutet, hier ist geht es so gut wie nur möglich.

3. Tragen Sie die Differenz des Skalenwerts zu 10 ein (also bei "1" eine "9", bei "10" eine "0" etc.

4. Vergeben Sie nun einen Multiplikator von 1 (wenig Gewicht) bis 10 (sehr viel Gewicht), je nach Stärke des Einflusses; beginnen Sie mit 10 und vergeben Sie möglichst alle Zahlen bis 1.

5. Multiplizieren Sie nun die Differenz mit dem Multiplikator. Je niedriger die Summe bei 5., desto weniger Trainings- oder Handlungsbedarf dürfte bestehen; je höher, desto mehr.

6. Analysieren Sie nun die Ergebnisse (lösungsorientiert), z.B. warum sind manche Werte so gut - was hat man da richtig gemacht? Für die Schwachstellen ein Trainingsprogramm aufstellen oder Unterstützung in Anspruch nehmen.

7. Wiederholen Sie diesen Check zu einem späteren Zeitpunkt, möglichst ohne die alten Werte zu sehen. Überprüfen Sie, ob Ihre Trainingsmaßnahmen einen Einfluss hatten.