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Werner Winkler's Lösungssammlung:

 


Lösungs-Werkzeuge von A-Z
Worte als Therapeutika

 

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Praxisbeispiel:

"Fräulein Wonderful" war für Silvia Wunder seit Kindertagen ein gewohntes Kompliment. Dies änderte sich jedoch, als sie durch einen schweren Unfall Teile ihrer Kopfhaut verlor und auch ihre rechte Gesichtshälfte deutliche Spuren der Verbrennungen davontrug. Sie fühlte sich eher als "Fräulein Hässlich" und verlor ihre früher unumstößliche Lebensfreude. Doch auch diese Phase ging vorbei, nämlich genau ab jenem Tag, als die Feuerwehr (für die Versicherung) den Hergang des Unglücks nachstellten. Der Gutachter, ein langjähriger und inzwischen pensionierte Feuerwehrmann, nahm Silvia danach beiseite, legte die Fotos des verkohlten Unfallwagens auf den Tisch und sagte mit durchdringender Stimme: "Sie heißen zurecht 'Wunder' - denn in meiner ganzen Laufbahn habe ich keinen Menschen getroffen, der aus solch einem Wrack so glimpflich herausgekommen ist!". Die Worte des alten Mannes gingen ihr durch und durch. Mit einem Mal wurde ihr bewusst, dass ihre Rettung wirklich ein Wunder war. Wäre nicht zwei Wagen hinter ihr ein Marinesoldat gefahren, der sie ohne Zögern aus dem brennenden Auto gezogen hatte, sie wäre vermutlich verbrannt.

 

Beschreibung:

Therapeutikum bedeutet 'Heilmittel' - schon Sigmund Freud sprach von Worten als von 'Zauber'. Tatsächlich benutzen noch heute viele Kulturen (geheime) Worte als magische Instrumente. Doch auch hier gilt die Regel: "Kommunikation ist, was ankommt." - welche Worte also beim Einzelnen eine bestimmte Wirkung entfalten, ist schwer abzuschätzen.

 

Übung:

Testen Sie einmal die Wirkung bestimmter Worte (z.B. "mutiger", "langsamer" oder "gutmütiger") auf Ihr Verhalten, indem Sie diese in Form von kleinen Zetteln an Stellen legen/stellen/kleben, an denen Sie Ihnen regelmäßig begegnen. Wählen Sie ein Wort, das Ihnen schon einmal gut getan hat.