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Praxisbeispiel:

Professor Prodi beschäftigte sich seit vielen Jahrzehnten neben der Archäologie in seiner Freizeit mit Ernährungswissenschaft. Er genoss es, hin und wieder von Kollegen dazu um Rat gefragt zu werden. Häufig konnte er nützliche Tipps zum Besten geben. Nun quälten ihn aber regelmäßig schmerzhafte Blähungen, die er in keinen Zusammenhang mit verzehrten Lebensmitteln bringen konnte. Wen sollte er um Hilfe bitten? Seit Jahren hatte er solchen Fragen stets aus eigener Kenntnis nachgehen können. Also suchte er einen Gastroenterologen (einen Facharzt für Magen- und Darmkrankheiten) auf. Dieser drückte nach kurzer Befragung nur auf den Unterbauch (worauf Prof. Prodi einen stechenden Schmerz verspürte) und wies ihn sofort ins Krankenhaus ein. Es hatten sich Darmschlingen gebildet, die operativ entfernt werden mussten, sonst aber keinen Schaden hinterließen.

Beschreibung:

Wer sich Fachkenntnisse auf einem bestimmten Gebiet angeeignet hat, neigt dazu, möglichst viele Beschwerden aus diesem Wissen heraus interpretieren zu wollen. So finden Psychologen häufig psychologische Hintergründe, Heilpraktiker dagegen naturheilkundliche etc.

Auch unter Ärzten ist es üblich, sich bei Unklarheiten "eine zweite Meinung" einzuholen - hier sind z.B. Klinikärzte im Vorteil, die rasch auf Kollegen zugreifen können. Aber auch im Alltag bzw. bei kleineren Beschwerden kann es nützlich sein, sich an fachlich sehr kompetente Personen zu wenden (auch wenn dies etwas mehr Geld kostet). Meist zahlt es sich in Form eingesparter Zeit wieder aus.

Übung:

Leisten Sie sich bei Gelegenheit eine spezielle Fachberatung (z.B. bei Rechts- oder Finanzfragen); beobachten Sie, ob es sich letztlich auszahlt.

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