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Werner Winkler's Lösungssammlung:
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Beschreibung: Ideen, die hier als "nicht-psychologische Psychotherapie" vorgestellt werden, sind z.T. sehr alte Methoden, die menschliche Befindlichkeit zu verbessern. Sie werden "nicht-psychologisch" genannt, weil sie ohne das Konstrukt einer "Psyche" bzw. einer "Erkrankung der Psyche" auskommen. Offensichtlich ist es manchmal ratsam, die Psyche aus dem Spiel zu lassen und stattdessen 'handfeste' Möglichkeiten zu versuchen. Die meisten der unten genannten Möglichkeiten können auch ohne professionelle Hilfe versucht werden. Sie können jeweils entsprechend dem konkreten Hintergrund angepasst, erweitert oder miteinander kombiniert werden Der amerikanische Arzt und Hypnosetherapeut Milton H. Erickson (1901-1980) war berühmt für seine ungewöhnlichen bis ungeheuren Aufgaben, die er seinen Patienten stellte. Er ließ sie üben, Kirschkerne möglichst weit zu spucken, schickte sie zum Friseur, zur Maniküre oder einfach zum Wandern. Die Psychotherapieforschung hat diesen Aspekt seiner Arbeit bisher eher vernachlässigt und sich stattdessen mit den rein psychologischen Methoden auseinandergesetzt. Dabei beruhte der Erfolg für die Patienten nicht selten offensichtlich aus seinen nicht-psychologischen Therapiemethoden, sondern aus sogenannten "Ordeals", also einer Aufgabe, die dem Patienten zunächst als "Tortur" erscheint, dann aber zur Lösungs seines Problems beiträgt. Auf Nachfrage bei Ausbildungs- und Kursteilnehmern erhält der Autor regelmäßig eine große Anzahl an bereits erprobten 'nicht-psychologischen' Möglichkeiten, die eigene Befindlichkeit zu bessern bzw. Probleme zu lösen. Wenn Sie Ihre privat bevorzugte Methode unten nicht aufgeführt finden, freut sich die Redaktion über eine kurze Zuschrift mit der Beschreibung.
Sammlung nicht-psychologischer Aktivitäten oder Vorgehensweisen zur Problemlösung: 1. Frühere
Lösungen erneut einsetzen 2. Ein lösbares Problem lösen. Klingt einfach, hilft aber trotzdem sehr häufig weiter. Nicht lösbare Probleme kann man dann vielleicht einfach liegenlassen. 3. Gespräche mit vertrauten Freunden 4. Monologe (Selbstgespräche), z.B. beim Autofahren, beim Bügeln, beim Einschlafen, in der Badewanne etc. 5. In den Urlaub fahren, bevorzugt dorthin, wo es einem früher schon gut gefallen hat. 6. Musik hören, besonders einer Art, von der man schon weiß, dass sie einem in ähnlichen Situationen weitergeholfen hat. Auch die Lautstärke kann einen positiven Einfluss haben. 7. Weisheiten/Lösungsansätze in Aphorismen suchen. 8. Die Verwendung von Mineralstoffen und Vitaminen, die einen Einfluss auf die Befindlichkeit haben können. Auch das hat mit Psychologie eigentlich nichts zu tun, bewirkt aber regelmäßig einen deutlichen Unterschied. 9. Sich verlieben, heiraten etc. - nicht selten bessert sich die menschliche Befindlichkeit allein dadurch, dass Menschen (wieder) einen Partner an ihrer Seite haben. Diese Möglichkeit wird aber viel zu selten mit dem 'psychischen Befinden' in Zusammenhang gebracht. 10. Aufschreiben, was einen bedrückt. Dies kann in Form eines Tagebuchs, eines Briefwechsels oder auch mittels Notizen, die sofort nach dem Aufschreiben wieder verbrannt/gelöscht werden, geschehen. Manchmal hilft allein die Verwandlung von Gedanken in Geschriebenes. 11. Malen und Zeichnen kann ähnliche Effekte wie Aufschreiben bewirken und evtl. das Selbstwertgefühl steigern. 12. Aufschreiben, was so gut ist, dass es möglichst bleiben soll. Dadurch kann die Blickrichtung geändert bzw. zurechtgerückt werden. 13. Beichte, Offenbaren von Geheimnissen. Dies muss nicht immer mit einem Priester oder Seelsorger geschehen. Auch Polizisten berichten, dass Menschen, die eine Straftat zur Anzeige gebracht haben, danach erleichtert wirken. Heutzutage ist auch die Telefonseelsorge ein geeigneter Ansprechpartner. 14. Betrachten von Kunst. Der Gang durch eine Galerie oder ein Museum kann eine positive Wirkung auf die Befindlichkeit ausüben. 15. Aufenthalt in der freien Natur. Im Wald, am Meer oder auf einer Wiese verändert bei den meisten Menschen die Stimmung. 16. Körperliche Aktivitäten (Sport, Fitness-Studio, Gymnastik, Sex, Tanzen, Spaziergänge, Putzen, etc.). Eine ebenfalls unterschätzte Möglichkeit zur Beeinflussung des Befindens. Auch im Sinne von "passiver Aktivität" möglich (Sauna, Solarium, Hautmasken, Massagen etc.). 17. Schlafen. Immer wieder hört man Berichte, nach denen eine schwierige Situation 'am nächsten Morgen' eine ganz andere 'Farbe' angenommen hatte. Durch Schlafen gibt man dem Gehirn die Möglichkeit, Eindrücke zu sortieren, abzuwägen und nach Alternativen zu suchen. 18. Arbeiten. Sehr vielen Menschen nützt es, statt über Probleme oder ihre Befindlichkeit zu grübeln, Arbeiten zu gehen. Dies kann vor allem in Zeiten geeignet sein, in denen man zur Lösung des Problems nichts beitragen kann. 19. Wunscherfüllung. Wenn man sich einen lange gehegten Wunsch erfüllt, kann dadurch eine 'Positive Spirale' in Gang gebracht werden. 20. Religiöse Rituale (Gebet, Meditation, Wallfahrten etc.). Eine der ältesten Möglichkeiten, seinen inneren Frieden wiederzufinden. Bevorzugt sollten Rituale wiederholt werden, die einem bereits früher geholfen haben. 21. Schreien. Lautes Schreien kann eine befreiende Wirkung haben. Geeignete Orte hierfür können ein einsamer Wald, ein fahrendes Auto etc. sein. Manche Menschen (oder Kinder) suchen sich irgendeinen Grund, um zu schreien, z.B., indem sie auf ein lautes Konzert oder in ein Stadion gehen, wo alle schreien. 22. Singen. Ob alleine oder in einem Chor, singen scheint eines der universellsten Mittel zur Verbesserung der Befindlichkeit darzustellen. Wer schlecht singt, kann dies z. B. beim Autofahren oder in der Badewanne nutzen. Auch das 'Mitsingen' von Liedern ist oft hilfreich. 23. Musik machen. Effekte ähnlich wie beim Singen. 24. Auf einen Boxsack einprügeln. Soll bei Aggressionen, Schlafstörungen und Verspannungen helfen. Der Effekt beim Holzhacken kann ähnlich sein. 25. Probleme bündeln und 'nach oben' werfen. Scheint manchen Menschen zu helfen - das 'nach oben werfen' meint, die Lösung der Probleme ausnahmsweise nicht selbst anzugehen (z.B., weil man den Eindruck hat, nichts dazu tun zu können) und stattdessen auf 'den/die da oben' zu vertrauen. Verwandt mit der östlichen, schicksalsergebenen Lebenshaltung. 26. Ein weiches Bett herrichten und sich hineinfallen lassen. Anscheinend funktioniert es vorwärts und rückwärts. Diese Technik benutzen schon Kinder, die meisten Erwachsenen vergessen es leider wieder. 27. Die Problematik anders benennen. Dabei kann es sich um ein fremdsprachiges Wort, einen Fachbegriff, eine humorvolle Umschreibung oder einfach um andere mögliche Bezeichnungen handeln. Die einfachste Änderungsmöglichkeit ist die Veränderung der Wortart (aus einem Hauptwort ein Verb, aus einem Verb ein Adjektiv etc.). 28. Nähe zum Partner. Eine Umarmung, ein Zusammenkauern, gemütliches "Kopf in den Schoß legen" weckt u. U. das Urvertrauen und lässt Stress und Sorgen vergessen. Ähnliches gelingt manchen Menschen auch mit ihren Haustieren. 29. Aufräumen - Dinge wegwerfen. Beides kann Probleme jeglicher Art lösen helfen oder Dinge in einem anderen Licht erscheinen lassen. 30. Etwas/jemand fest drücken, z.B. ein Stofftier, ein Kissen, einen Freund. Hilft nach verschiedenen Berichten auch noch bei Erwachsenen. 31. In der Badewanne liegen. Funktioniert auch im Schwimmbad etc. - wichtig ist das Gefühl der Leichtigkeit bzw. Schwerelosigkeit (erinnert womöglich an den Aufenthalt im Fruchtwasser). 32. Alkohol kann in vernünftigen Maßen durchaus helfen, Probleme aus einer anderen Perspektive zu sehen - idealerweise im Zusammensein mit guten Freunden genossen. 33. Ausgehen mit Freunden oder einem Freund - egal, welche Aktivitäten, Hauptsache, raus aus dem üblichen Trott. 34. Hände auf den Bauch legen. In dieser Haltung (die auch auf historischen Gemälden verbürgt ist) scheinen sich problematische Situationen anders darzustellen. Einfach mal versuchen. Das Gleiche gilt für "Hände zusammenlegen" oder "Arme hinter dem Kopf verschränken". 35. In ein frisch bezogenes Bett liegen - entweder ohne oder mit frisch gewaschenen Nachtkleidern. Auch dies möglicherweise eine Erinnerung an die Kindheit - kann Ressourcen und Wohlgefühle wachrufen, die man augenblicklich vergessen hat. 36. Konfrontation mit der unangenehmen Situation - statt wegzulaufen wird versucht, sich der leidauslösenden Situation absichtlich auszusetzen (z.B. wiederholt in einen Keller zu gehen, vor dem man sich fürchtet). Bekannte Methode aus der Verhaltenstherapie, ursprünglich aber keine psychologische Methode, sondern eher ein Initiationsritus. 37. Entspannungsübungen - auch ohne über das aktuelle Problem nachzudenken. Am Einfachsten die Methode, die man bereits gut kann. 38. Sich etwas wohlschmeckendes Kochen und gemütlich essen. 39. Sich etwas besonderes zum Essen kaufen und ohne schlechtes Gewissen genießen. 40. Ein Feuer oder eine Kerze anzünden und hineinsehen. 41. Einen Purzelbaum schlagen. Das machen manche Kinder als Entspannungsübung, z.B. auf dem Bett. Sie sollten es nicht versuchen, wenn Sie unter Rückenbeschwerden leiden. 42. Sich besonders schön anziehen, auch ohne speziellen Anlass. 43. Körperpflege, auch als Dienstleistung von Dritten (Friseur, Maniküre, Kosmetikstudio, Fußpflege etc.). 44. Sich selbst unter Druck setzen - z.B. eine zeitliche Grenze setzen, bis wann man die Aufgabe erledigt oder das Problem gelöst haben will. Kann auch durch eine in Aussicht gestellte Belohnung (oder Strafe) verstärkt werden. Manchmal scheint das Gehirn solch einen Druck zu brauchen, um tätig zu werden.
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